Nach dem Marathon in Berlin habe ich mein Training in einem reduzierten
Umfang fortgesetzt. Auch die Fahrten mit dem Rad zur Arbeit habe ich als
Alternative wieder in meinen Trainingsplan aufgenommen. Biel 2012 nimmt langsam
Konturen an. Ich muss zugeben, auch die ersten leichten Zweifel haben sich
eingestellt. Daher habe ich auch wieder begonnen, die Erfahrungen anderer Biel-Läufer/innen
zu lesn. Dabei bin ich auch auf die Seite von „Heiko – Der Schlussläufer“ http://www.schlusslaeufer.de/
gestoßen. Die lateinische Redewendung „Carpe Diem“ ist ja hinreichend bekannt
und steht als Synonym dafür, die einem geschenkte Zeit zu genießen und nicht
sinnlos zu vertun. Parallel dazu habe ich auf seinem Biel-T-Shirt die Aussage
„Carpe Noctem“ gelesen.
Nutze die Nacht.“ – Diese
Redewendung gesellte sich im Laufe der Zeit zu der erstgenannten und doch bekannteren
hinzu. Hierbei wurden oft die Berufe der Müller, Bäcker und Bauern angesprochen
deren Arbeitsbeginn meist schon in den sehr frühen Morgenstunden beginnt.
Als Teilnehmer in Biel
verschlägt es die Läufer tatsächlich in die Schaffenszeit der Berufstätigen,
die ihrem Job zu einer Uhrzeit nachgehen, in der die allermeisten Menschen schlafen.
Die
Bieler-Nacht sorgt nun dazu, dass knapp 1500 Läufer/innen für einen
kurzen Moment ebenfalls mit dazugehören.
„Carpe Noctem“ ... genau das sollte man in der Nacht von 8. Zum 9.Juni 2011
tun. „Nutzen“ und in einem viel größeren Maße auch „genießen“. Diese Teilnahme
sprengt die Vorstellungskraft fast aller Menschen. „Bist du dir sicher?“ „Ob
das gut geht...“ „Hast du dir das wirklich gründlich überlegt...“ „Ich könnte
das ja überhaupt nicht.“ „Siehst du denn da auch genug?“ „Ist Marathon denn
nicht schon lang genug?“.... „100km musst du komplett an einem Stück laufen?“
„Warum denn auch noch in der Nacht laufen?“ ... Diese Motivationshilfen reißen
nicht ab und man muss schon ein wenig aufpassen, sich diese nicht zu eigen zu machen.
Zwar wischt man diese Zweifel und Unsicherheiten anfangs noch locker vom Tisch,
aber sind es nicht genau die Aussagen, die einem, wenn man ehrlich ist, nicht
auch sofort einfallen, wenn man an diese Laufveranstaltung in der Schweiz
denkt. Mir geht es momentan tatsächlich so.
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