Paul Breitner findet es „schwachsinnig“, nur auf Einzelsportarten wie
Leichtathletik oder Radfahren mit dem Finger zu zeigen: „Auch im
Mannschaftssport wie Fußball ist jeder im Endeffekt ein Einzelkämpfer.“
"Nicht nur Leichtathleten und Schwimmer: Für Weltmeister Paul Breitner
war Doping auch im Fußball der 1970er und 80er Jahre ein Thema. Wer
diesen Fakt verkenne, sei ein Heuchler." "Wer das so wegwischt, ist ein Pharisäer für mich."
Warum sollte Doping gerade im Fußball, einer Sportart in der es wie in keiner Anderen um sehr viele Millionen geht, keine Rolle gespielt haben oder noch spielen. Aber wie will man ernsthaft dem möglichen Doping im Fußball auf die Spur kommen, wenn gerade einmal 2200 Proben geplant sind. Blutkontrollen werden so gut wie nie durchgeführt. Der DFB entscheidet im Herbst darüber, ob seine Dopingkontrollen auf Blut ausgeweitet werden. (siehe Handelsblatt)
"Angesichts der finanziellen Möglichkeiten war der DFB für die Höhe der
Aufwendungen heftig kritisiert worden. Im Schnitt muss jeder der 36
Profivereine mit weniger als zwei Besuchen der NADA-Tester rechnen, bei
denen auch Bluttests genommen werden. Alle anderen Kontrollen sind
Urinproben."
"Ein ehemaliger Nationalmannschaftskollege von Paul Breitner hat jüngst
seine ganz eigene Meinung zu Doping geäußert: Bernd Schuster. Solange
die Dopingmittel "der reinen Regeneration" dienten, habe er kein Problem
damit, sagte er im Interview mit "Sport Bild Plus". Sich mit verbotenen
Mitteln wieder an seine – wie auch immer geartete – normale
Leistungsfähigkeit heranzuführen, soll also kein Doping sein. Das ist
auch eine Meinung, viel interessanter ist aber eine kleine
Nebenbemerkung: Es sei zu Schusters aktiver Zeit passiert, "manchmal
sogar am Morgen vor dem Spiel", dass "dir die Ärzte und Physios
irgendwelche Sachen" gegeben hätten.
Wer will, kann sich aus diesen Puzzleteilchen ein eigenes Gesamtbild der
Geschichte des Dopings im Fußball basteln. Nur behaupten, dass Doping
kein Thema im Fußball sei, das kann niemand mehr. Wobei man unweigerlich
bei der Frage landet, wie es heute aussieht. Der interessanteste, weil
aktuelle Teil der Dopingstudie ist aus undurchsichtigen Gründen nicht
zustande gekommen."
Quelle: n-tv.de , zeit.de
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