Gestern war es mal wieder so weit. Den knapp 17km langen Heimweg von meinem
Arbeitsplatz habe ich statt mit dem Auto oder mit dem Fahrrad mit Laufschuhen
angetreten. Komischerweise fällt mir diese Strecke meist schwerer als alle anderen
auch deutlich längere Strecken. Nach knapp 8,5 km erreiche ich Si-Eiserfeld und
quäle mich meist die restlichen 8,5 km nur noch irgendwie nach Hause. Die
ständige leichte Steigung auf der zweiten Streckenhälfte mag mit ein Grund dafür
sein. Außerdem sorgt natürlich auch das Ambiente dieses Abschnittes nicht
gerade für ein Sightseeing-Erlebnis. Aber andererseits verbuche ich gerade diese
Erfahrungen auf der Haben-Seite, da auch Unangenehmes bewältigt werden will. Wer
weiß wofür dies später mal gut sein wird ;-)
Freitag 08.06.2012: Noch 65 Tage und der Rest von heute. Bald beginnen die
letzten beiden Monate der Vorbereitungszeit. Neben vielen positiven Gedanken, ziehen
inzwischen auch zusehends dunkle Wolken am Horizont auf. Ich muss mich jetzt
auch daran gewöhnen, dass mein Projekt „Biel“ nur in meinen Gedanken eine ansteigend
wichtige Rolle spielt. Die allermeisten Mitmenschen, auch und besonders die in
meiner näheren Umgebung haben andere Dinge im Kopf, die ihnen berechtigt doch wesentlich
wichtiger sind als mein freiwillig gewählter langer Nachtausflug in der Schweiz.
So ist das halt. Ich mache ihnen keinen Vorwurf aus dieser Tatsache. Vielmehr
liegt es an mir meine Erwartungshaltung dementsprechend zu korrigieren. Ich muss
jetzt lernen damit umzugehen alleine auf mich gestellt zu sein. Dies wird neben
der körperlichen Belastung die scheinbar doch größere Aufgabe für mich sein. Viele
meiner jetzigen privaten Aufgaben und Arbeiten stehen in einem festen Zusammenhang
zu der „Leistungsbereitschaft“ meiner Familie. Ich kann mich die fehlende Hilfe ärgern, oder einfach mal die Ruhe bewahren. In diesem Kontext hätte ich jedoch die Freiheit ein wenig steuernd
einzuwirken. Am 8.Juni ab 22:00Uhr kann ich diese vor mir liegende Aufgabe nur noch
alleine bewältigen. Es liegt einzig und alleine an meiner Vorbereitung, meiner
Einstellung, meiner psychischen und physischen Stärke, ob und wie ich diese
Aufgabe bewältigen werde. Es gibt nichts und niemanden, was mir dann noch helfen kann.
Ich spüre inzwischen immer deutlicher diese Achterbahnfahrt an "guten" und "schlechten"
Gefühlen. Die Phasen von Spannung und Entspannung rücken immer näher zusammen
und sie tauchen inzwischen deutlich plötzlicher und heftiger auf.
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