Gestern Abend besuchte ich meine jüngere Tochter bei ihrem
Leichtathletiktraining auf dem Bezirkssportplatz in Wilnsdorf. Nach dem lange
zurückliegenden sportlichen Ausstieg hat sich mit ihr eine Truppe ehemaliger Athletinnen
des CVJM Wilnsdorf aus Spaß zusammen gefunden, um nochmals anlässlich eines Kreissportfestes
die Spikes zu schnüren. Alters- und ausbildungsbedingte Gründe und die über
Jahre gepflegte Uneinsichtigkeit von vereinsbegleitenden Menschen, ein
bestimmtes Problemalter auch nur ansatzweise zu akzeptieren, führt in diesem
Verein soweit ich zurückdenken kann, stets zu einem konstant gleichbleibenden Massensterben
bestimmter Jahrgänge. Vielleicht ist dies ja auch so gewollt. Ich habe keine Ahnung...
...Schnitt...
Also zog ich meine Laufschuhe an und teilte meine Strecke so ein, dass ich
um kurz vor 19:00Uhr in Wilnsdorf auf dem Sportplatz eintraf. Nach einem
Plausch mit meiner Tochter und der reaktivierten Reservistentruppe, kurzen
Gesprächen mit einigen Bekannten zog es mich dann wieder los um den Heimweg
einzutreten. Das Nichtgrüßen der Vereinsverantwortlichen muss nicht, kann aber
an dieser Stelle erwähnt werden. Denn lange zurückliegenden Erfahrungen mit denselben
Personen werden selbst Jahre später nochmals bestätigt. Déjà-vu. Warum das so ist? Ich
habe wieder mal keine Ahnung. Aber es wundert mich umso mehr, da man zu den langen
Zeiten der sportlichen Erfolge unserer Mädels dies auch komplett anders kennenlernen
durfte. Schwamm drüber, schließlich ging es mir ja auch nur darum meine Tochter
kurz zu besuchen.
...nochmals Schnitt...
Nach dieser Pause zog es mich wieder auf die Strecke zurück. Scheinbar war
die eingelegte Pause zu lang, die
Belastung der zuvor zurückgelegten 10km Bergaufstrecke doch zu groß, und / oder
die Bewältigung kurz zurückliegender menschlicher Abgründe zu intensiv, aber irgendwie
fühlten sich die letzten noch zu laufenden 5 Kilometer nach Hause so
anstrengend an, wie manche Passagen einer viel längeren Strecke in einer noch
nicht 2 Wochen zurückliegenden trockenen (!!!) Juninacht. Trocken muss ich an
dieser Strecke ausdrücklich lobend erwähnen, denn auch hier hat sich das OK der
Bieler Laufer alle erdenkliche Mühe gegeben, um aus den Fehlern in 2011 zu
lernen. Danke nochmals für alles Mögliche und alles Unmögliche, was man in Biel
verbessern oder auch auf gleichbleibend hohem Niveau beibehalten konnte.
Auf den letzten beiden Kilometer ging es bei mir gestern Abend leider alles
andere als trocken zu. Ein recht lange am Südsiegerland vorbeiziehendes Tief,
beglückte unser schönes Stück Erde dann doch noch mit einem sehr ausdauerenden,
intensiven Landregen.
Klatschnass, abgekämpft, immer noch etwas irritiert, aber doch sehr zufrieden und
glücklich zeigt sich an diesem Lauf exemplarisch erneut, dass wir in unserem Laufsport
nichts, selbst die gelaufenen 100km von Biel, als gefinishte Leistung konservieren
und beliebig abrufen können. Alles müssen wir uns neu erkämpfen. Das ist aber
auch nicht schlimm, denn genau aus diesem Grund und mit dem guten Gefühl sich aus
eigenen Kräften heraus (fast beliebig lange ;-) ) fortbewegen zu können, ziehen wir
unseren Antrieb und die Lust immer wieder unsere Laufschuhe zu schnüren. Oder etwa nicht ???
Strecke:
Höhenprofil:
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