Wir waren am Samstag zu einem Geburtstag eingeladen. Nach einem kurzen Begrüßungsplausch wurde mir von der Gastgeberin sofort der Satz entgegnet: „Ich dachte Du würdest schlimmer aussehen.“ Tja, da war ich schon ein wenig überrascht und geschockt zugleich. Wir kennen uns schon viele Jahre und somit auch die von beiden Seiten gepflegte Laufleidenschaft. So haben wir uns auch schon lange vorher über mein Laufprojekt „Biel 100“ unterhalten. Bezogen auf den bevorstehenden Halbmarathon am 10.04. 2011 in Bonn, habe ich mein Lauftraining bereits ausgeweitet, gespickt mit regelmäßigen Radfahrten zur Arbeit. Fakt: Heute gehört man mit 48 Jahren und einem BMI unterhalb von 23 bereits zu den Spargelstangen im deutschen bewegungsarmen Wohlstands-Bevölkerungsgarten. Schon seltsam und gleichermaßen alarmierend. Insgesamt hat sich das Bild von einem Normalgewichtigen in den letzten Jahren schon ein wenig verschoben. Trotz einer bisher nie dagewesenen Anzahl von Kochsendungen und dem (scheinbar) steigenden Bewusstsein für gesundes und bewusstes Essen, ändert sich das Bild eines durchschnittsgewichtigen Mensch genau in die falsche Richtung. Demzufolge setzt die Ausgrenzung der vermeintlich Superschlanken immer früher an. Mehrheiten hin oder her, ich möchte trotzdem nicht tauschen. Ich reagiere bestimmt etwas sensibler auf diesen Thema, da ich bereits seit frühester Kindheit diversen Hänseleien, bezogen auf mein Gewicht ausgesetzt war. Scheinbar sind diese Wunden immer noch nicht ganz verheilt. Aber ich arbeite dran... mit jedem weiteren Lauf!!!
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