Quelle: Fuldaer Zeitung
Düsseldorf - Die Nichtnominierung von Marathontalent Anna Hahner für
die Olympischen Spiele ist auf heftigen Protest gestoßen. Der
Organisator des Düsseldorf-Marathons sprach von „offensichtlicher
Ungleichbehandlung“.
Wie der Organisator des Düsseldorf-Marathons am Montag in einer
Mitteilung kritisierte, seien zwei Werfer und die Hochspringerin Ariane
Friedrich für das London-Aufgebot berücksichtigt worden, obwohl sie
weder die Olympia- noch die A-Norm des Weltverbandes IAAF erfüllt
hätten. Dies sei eine „offensichtliche Ungleichbehandlung der
Disziplinbereiche“ durch den Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV).
Die 22-jährige Hahner war am Telefon überrascht von dem Düsseldorfer
Protest. „Davon habe ich nichts gewusst – krass“, freute sie sich über
die Unterstützung, auch wenn sie nicht mehr an eine Nachnominierung
glaubt: „Ich denke, das ist rum.“
Woran ihre Nominierung letztlich gescheitert ist, weiß Hahner noch immer
nicht. Marathon-Bundestrainer Ronald Weigel habe ihr versichert, sie
beim DOSB vorgeschlagen zu haben. Seltsam ist aber, dass DOSB-Präsident
Thomas Bach auf einer Pressekonferenz erklärt hatte, Hahner sei nicht
unter den Vorgeschlagenen gewesen. Anna glaubt nun, dass die
ursprüngliche DLV-Vorschlagsliste, auf der ihr Name wahrscheinlich
gestanden hatte, von DOSB-Funktionären gesichtet wurde. Diese
Verantwortlichen hätten sich dann vermutlich gegen sie entschieden –
warum auch immer. Bis zu Bach sei ihr Name wahrscheinlich gar nicht
gedrungen.
„Die Nichtnominierung von Anna
Hahner
treibt die Ungleichbehandlung auf die Spitze“, hieß es in dem
Düsseldorfer Protestschreiben. Die 22 Jahre alte Langstrecklerin aus
Rimmels war beim Düsseldorf-Marathon am 29. April in 2:30:14 Stunden
Sechste geworden. Zur Erfüllung der Olympia-Norm fehlten ihr nur 14
Sekunden. Mit der Zeit unterbot Anna Hahner aber die IAAF-A-Norm 2:37:00 Stunden um fast sieben Minuten.
Außerdem beklagen die Veranstalter eine generelle Benachteiligung der
Marathonläufer durch die Normenfestlegung weit unter dem A-Richtwert der
IAAF. Für die Olympischen Spiele verlangt die A-Norm der IAAF für die
Männer 2:15:00 und für die Frauen 2:37:00 Stunden. Der DLV fordert
dagegen 2:12:00 und 2:30:00 Stunden.
„Wenn dann in anderen Disziplinen noch nicht einmal die IAAF-Norm
erfüllt werden muss, ist dies eine Frechheit nicht nur gegenüber Anna
Hahner
und ihrem Betreuerteam“, sagte Jan Henning, Renndirektor des Marathons
in Düsseldorf. Er sei sich mit Kollegen der Veranstalterorganisation
„German Road Races“ einig: „Hier findet eine systematische
Benachteiligung des Straßenlaufs zugunsten anderer Disziplinbereiche
statt.“
Quelle: Artikel Fuldaer Zeitung
Die HahnerTwins: Homepage von Lisa und Anna Hahner
Die 22-jährige Hahner war am Telefon überrascht von dem Düsseldorfer Protest. „Davon habe ich nichts gewusst – krass“, freute sie sich über die Unterstützung, auch wenn sie nicht mehr an eine Nachnominierung glaubt: „Ich denke, das ist rum.“
Woran ihre Nominierung letztlich gescheitert ist, weiß Hahner noch immer nicht. Marathon-Bundestrainer Ronald Weigel habe ihr versichert, sie beim DOSB vorgeschlagen zu haben. Seltsam ist aber, dass DOSB-Präsident Thomas Bach auf einer Pressekonferenz erklärt hatte, Hahner sei nicht unter den Vorgeschlagenen gewesen. Anna glaubt nun, dass die ursprüngliche DLV-Vorschlagsliste, auf der ihr Name wahrscheinlich gestanden hatte, von DOSB-Funktionären gesichtet wurde. Diese Verantwortlichen hätten sich dann vermutlich gegen sie entschieden – warum auch immer. Bis zu Bach sei ihr Name wahrscheinlich gar nicht gedrungen.
„Die Nichtnominierung von Anna Hahner treibt die Ungleichbehandlung auf die Spitze“, hieß es in dem Düsseldorfer Protestschreiben. Die 22 Jahre alte Langstrecklerin aus Rimmels war beim Düsseldorf-Marathon am 29. April in 2:30:14 Stunden Sechste geworden. Zur Erfüllung der Olympia-Norm fehlten ihr nur 14 Sekunden. Mit der Zeit unterbot Anna Hahner aber die IAAF-A-Norm 2:37:00 Stunden um fast sieben Minuten.
Außerdem beklagen die Veranstalter eine generelle Benachteiligung der Marathonläufer durch die Normenfestlegung weit unter dem A-Richtwert der IAAF. Für die Olympischen Spiele verlangt die A-Norm der IAAF für die Männer 2:15:00 und für die Frauen 2:37:00 Stunden. Der DLV fordert dagegen 2:12:00 und 2:30:00 Stunden.
„Wenn dann in anderen Disziplinen noch nicht einmal die IAAF-Norm erfüllt werden muss, ist dies eine Frechheit nicht nur gegenüber Anna Hahner und ihrem Betreuerteam“, sagte Jan Henning, Renndirektor des Marathons in Düsseldorf. Er sei sich mit Kollegen der Veranstalterorganisation „German Road Races“ einig: „Hier findet eine systematische Benachteiligung des Straßenlaufs zugunsten anderer Disziplinbereiche statt.“
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