Siegen wurde am 16.12.1944 massiv von der Luftwaffe der Alliierten angegriffen
und große Teile der Stadt wurden durch den schweren Bombeneinsatz zerstört.
An
diesem Jahrestag der Zerstörung wurde in Siegen schon immer durch eine
Kranzniederlegung an die durch diesen Angriff Getöteten gedacht.
GehDenken – 16.12.2008
Im Jahre 2008 wollte jedoch die NPD mit Unterstützung von regionalen und
überregionalen Neonazi-Gruppen diesen Tag für ihr krudes Gedankengut nutzen und
instrumentalisieren. Ihre angemeldete Demonstration wurde genehmigt.
Aus Protest und als ein Zeichen für gelebte Demokratie schlossen sich alle
demokratischen Parteien Siegens, Kirchen, Gewerkschaften, Jugendorganisationen
und viele Privatpersonen zu einer Gegenveranstaltung zusammen und haben diesem
volksverhetzenden Sumpf sehr deutliche Grenzen aufgezeigt.
Es war für Siegen sehr
wichtig dieser wiedererstarkten Nazibewegung eine sehr deutliche Antwort auf
ihre versuchte Vereinnahmung eines Tages zu nehmen, der für Siegen eine sehr
große Bedeutung hat. Mit über 3000 Menschen sind dem spontan gegründeten
Bündniss "Siegen für Demokratie" viele Menschen gefolgt. Damit
haben wir es damals nicht zugelassen, dass Rechtextreme ohne Widerspruch durch
unsere Stadt marschieren. Es darf nicht sein, dass dieses kranke Gedankengut
eines nationalsozialistischen Terrorregimes, was zu der Bombardierung unserer
Stadt vor 64 Jahren geführt hat, ohne deutliche Reaktion einer aufgeklärten
Bevölkerung erneut versucht mit dumpfen Parolen in Siegen Platz einzunehmen.
Auszug aus den Reden vom 16.12.2008:
"Viele Siegenerinnen
und Siegener gedenken am 16. Dezember 2008 der Opfer der Bombardierung vor 64
Jahren. Unsere Stadt wurde als Folge des vom nationalsozialistischen
Terrorregime verursachten verbrecherischen Krieges zerstört. Viele unschuldige
Menschen fanden den Tod. An die Opfer werden wir in friedlicher und würdevoller
Weise erinnern. Heute marschieren wieder Anhänger der nationalsozialistischen
Ideologie, drängen in die Parlamente, ergreifen "die Worte" und
besetzen den öffentlichen Raum. Sie machen kein Geheimnis daraus, dass sie
wieder genau so handeln würden wie damals. Die Abschaffung der Demokratie und
die Demontage der Bürger- und Menschenrechte ist ihr erklärtes Ziel.
Siegen für Demokratie:
Das werden wir nicht hinnehmen! Deshalb gehen wir auf unsere Straßen und
Plätze, in unsere Kirche und in unser Theater und treten für eine starke und
wehrhafte Demokratie als Grundpfeiler unseres Zusammenlebens ein! Gegen
Rassenhass und Fremdenfeindlichkeit!"
Bürgermeister Steffan Mues:
"Wir überlassen euch nicht die
Straßen der Stadt, und wir überlassen euch nicht die Deutung unserer
Geschichte."
GehDenken – 16.12.2011
Am 16.12.2011 ist es wieder so weit. Der Tag des Gehdenkens und des
GehDenkens wird wieder von dem „Siegener Bündnis für Demokratie“ genutzt, um an
diese schrecklichen Minuten in der Siegener Kriegsgeschichte zu erinnern. Dies
geschieht jedoch immer vor dem Hintergrund, dass der Auslöser genau diese
menschenverachtenden Parolen sind die von der NPD und ihren Unterstützern aus
der Neonaziszene immer noch genutzt werden,
Der Aufruf zum GehDenken am Freitag 16.12.2011:
Daher: