Viele Tropfen höhlen den Stein...
Die Kombination der nachfolgenden (Anfänger-)Fehler haben bei mir zu einer Überlastung meines Knies geführt.
1. Lang anhaltende Probleme an meiner linken Achillesferse haben dauerhaft zu einer unbewussten Schonhaltung geführt, die das rechte Bein auffangen musste.
2. Die vermehrte Nutzung von Trail-Running Schuhen, mit weniger Dämpfung, sorgten zu schnell für eine deutliche Mehrarbeit meiner körpereigenen Stoßdämpfer.
3. Zu viele, zu schnelle Einheiten sorgten bei meinen Gelenken für zusätzliche Arbeit.
4. Die vielen Lauftage ohne eine ausreichende Regeneration taten ihr Übriges.
5. Vernachlässigung der nötigen Muskel- und Sehnenpflege durch Dehn- und Kräftigungsübungen.
6. Die muskulären Dysbalancen entstanden dadurch von ganz alleine.
Eigentlich hätte ich es besser wissen müssen...
Letzte Woche wurde es meinem rechten Knie dann doch zu bunt. An der Innenseite meines rechten Knies schrillten alle Alarmglocken auf. Das konnte selbst ich nicht mehr überhören.
Die dort ansässigen Sehnenansätze wollten der von mir eingeforderten Belastung nicht länger folgen. Ich gab ihnen zu wenig Zeit, sich auf meinen Plan einzustellen.
Leichte Schmerzen unterhalb des Gelenkspaltes stellten sich bei Dreh-, Rotationsbewegungen und Belastungen ein. Sch....
Jeder einzelne Schritt wurde so über deutlich kommentiert.
Wer oder was wollte mir dadurch andeuten, mal über die Reduzierung meiner Laufumfänge nachzudenken ?
Das Übel hat einen Namen:
"Das Gänsefüßchen" / "Pes Anserinus" winkt nun unübersehbar mit der weißen Fahne und bitte um massive Aufmerksamkeit.
Dieser Sehnenansatz, kombiniert mit seinem eigenen Schleimbeutel, zeigt mir mit deutlich erhobenem Zeigefinger, dass es jetzt besser wäre meinen Trainingsaufbau neu zu planen.
Die Fachwelt beschreibt es so:
"Pes Anserinus
Verletzung an pes Anserinus, Gänsefuß
Anatomie
Der richtige Name ist pes anserinus superficialis. An dieser Stelle kommen
drei Sehnen zusammen und laufen dann als eine Sehne weiter zum Ansatzpunkt
am Unterschenkel. Die Muskeln, von denen sie ausgehen, sind die
Oberschenkelmuskeln m. sartorius, m. gracilis und m. semitendinosus. Diese
Muskeln sorgen, unter anderem, dafür, dass man imstande ist, sein Bein nach
außen zu drehen.
Verletzung
An dieser Stelle sind eine Anzahl Verletzungen möglich. Zuerst eine Reizung
der Ansatzstelle am Knochen, aber auch ein Riss in der Sehne ist möglich.
Bei einer Reizung oder Entzündung fühlt die Stelle sich oft ein wenig warm
an. In beiden Fällen ist es erforderlich, die Trainingsbelastung zu
verringern.
Ursache
Ein Riss kann durch eine plötzliche, falsche Bewegung entstehen. Auch
gewöhnliche Überbelastung durch zu schnellen Trainingsaufbau ist möglich.
Die Muskeln und die Kondition bauen sich viel schneller auf als der
Sehnenapparat. Die Sehnen sind sehr schlecht durchblutet und brauchen viel
mehr Zeit, sich an neue Verhältnisse anzupassen. Mit der schnell
zunehmenden Kraft der Muskeln können die Sehnen und ihr Ansatz am Knochen
oft nicht Schritt halten, mit der Folge von Verletzungen. Bei Dauerläufern
ist es auch möglich, dass die Laufgewohnheiten oder die Schuhe nicht gut
sind und verändert werden müssen.
Behandlung
Einen Arzt um Rat fragen.
Absolute Ruhe kann notwendig sein und hängt ab von der Schwere der
Verletzung. Ich rate meistens dazu, zuerst die Belastung zu halbieren
und,
wenn das nicht ausreicht, richtige Ruhe für einen Zeitraum von 1 bis 2
Wochen und dann wieder ganz ruhig anfangen unterhalb der Schmerzgrenze.
Richtiges Kühlen nach jedem Training kann den Schmerz gut lindern und die
Genesung fördern. Physiotherapie kann erforderlich sein.
In extremen Fällen kann eine Injektion mit Kortikosteroiden gegeben werden."
Quelle: sportgesundheit.eu
Nun zum Ort des Geschehens:
Meine bereits ab der letzten Woche eingeläuteten Gegenmaßnahmen:
1. Laufpausen einlegen
2. Umfänge reduzieren
3. Tempo reduzieren
4. Einheiten reduzieren
5. Regeneration erhöhen
6. Zeit für Muskelmassage und Dehnen erhöhen
Als zusätzliche Motivation habe ich mir nach gründlicher, fachmännischer Sicht auf meine Füße und Beinachsen, meine Körperdaten und meine Laufdaten in einem der letzten großen Siegener Sportgeschäfte einen neuen Laufschuh zugelegt. Einen großen Dank an den Verkäufer, der sich die nötige Zeit, gepaart mit dem nötigen Wissen, für mich genommen hat.
Nachdem ich in den letzten Jahren immer auf den "Asics Nimbus" gesetzt habe, den ich auf Grund meines Gewichtes eigentlich nicht tragen müsste, habe ich mich, auch nach längerem Einlesen, für den "Adidas Supernova Glide Boost 6" entschieden:
Bereits das allererste Auftreten im Laden und das Ablaufen des Parcours quer durch die verschiedenen Abteilungen ließen mich aufhorchen. Ich hatte sofort das Gefühl, dass der Schuh die Aufprallenergie sogleich an mich zurück gibt. Während ich bei meinen letzten Laufschuhen schon das Gefühl hatte beim Auftreten "gedämpft" zu werden, so hatte ich bei diesem "Boost Modell" sofort das Gefühl, dass das Material nach der schnell eingeleiteten, angenehmen Dämpfung ebenso schnell wieder in seine Ausgangssituation zurückkehrt. Diesen Verhalten soll komplett temperaturabhängig und äußerst langlebig sein. Ich bin gespannt.
Der kurze Adidas-Teaser soll diese Energierückgabe verdeutlichen:
"ADIDAS Energy Boost
Energy Boost – das ist die revolutionäre Technologie von ADIDAS für
ein unschlagbares Laufgefühl! Durch das neu entwickelte Dämpfungs-
system speichert die Zwischensohle Energie bei jedem Schritt und
gibt sie wieder frei.
Das Ergebnis ist höchster Energiegewinn, Schnelligkeit und ein un-
vergleichlich komfortables Laufgefühl."
Quelle: adidas
Heute Abend werde ich den Glide Boost zum ersten mal auf einer kleinen und langsamen Runde testen. Meine Frau wird dabei auf mich aufpassen ;-)
Ich bin gespannt wie sich diese leichte Alternative zu meinen, bisherigen doch deutlich schwereren Nimbus-Exemplaren schlägt.
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