Dabei hatten wir doch alle wichtigen Argumente auf unserer Seite:
1. Wir kennen uns im defensiven Laufsport (ein wenig) aus. (WE ARE NOT JOGGERS!!!)
2. Wir haben bereits auf verschiedenen Distanzen (ein wenig) Erfahrung gesammelt.
3. Wir haben (meistens) ein uneingeschränkt positives Umfeld.
4. Wir haben die nötige Willenskraft.
5. Wir besitzen einen riesigen Haufen Laufbücher, Laufzeitschriften und Event-DVD's aus denen wir täglich immer wieder neue Ratschläge herauskitzeln.
5. Und: Wir haben haben einen Plan. Aber nicht nur das, denn wir haben einen (1x!!!) erprobten Plan.
Aber irgendwie prallen in diesem Jahr "Plan" und "Körper" unkontrolliert und heftig gegeneinander. Das über Jahre hinweg bewährte harmonische Miteinander ist Schnee von gestern. In einem Teilchenbeschleuniger kann es nicht weniger rabiat zugehen. Diese Beiden sind zu unerbittlichen Kontrahenten geworden. Sie haben sich nicht mehr lieb. Von Achtung, Respekt, Rücksicht und Empathie ist weit und breit keine Spur (mehr).
(Die Synonymie, Sinnverwandschaft, Gleichnamigkeit dieser Wörter wurde vom Autor ganz bewusst eingesetzt, um die enorme Tragweite dieser Problematik zu unterstreichen.)
Denn genau hier erlangt das Gegenspielerprinzip eine überlebenswichtige Bedeutung. "Der Antagonist muss sich im Gleichklang zum Agonisten bewegen." Zu weit hergeholt? Ich finde den Vergleich absolut zutreffend, denn genau diese sonst entstehenden Dysbalancen sind auf allen Ebenen unseres Lebens äußerst schädlich.
Dann jedoch, wie aus dem Nichts passiert das Unfassbare. Mitten in die Spirale aus Jammern und noch mehr Jammern platzt die nicht mehr für möglich gehaltene Rettung. Es ist verrückt, aber genau zu diesem Thema hat Martin Grüning, der jetzige Chefredakteur von "RUNNER'S WORLD", in der Januar-Ausgabe 2014 einen höchst interessanten Artikel geschrieben. Den muss ich damals beim ersten Durchblättern wohl komplett überlesen haben. Scheinbar konnte und wollte ich mit dem Thema, der Überschrift, so rein gar nichts anfangen:
"Zu schnell oder zu viel"
... Wahnsinn ;-) Aber genau hier lauert die Antwort auf unsere Frage. Da haben zwei erfahrene Läufer in der Altersklasse U/Ü 50 über Wochen hinweg ein schier unlösbares Problem und einer der besten deutschen Langstreckenläufer (Houston 1990 42,195km - 2:13:30h, Biel 2011 100km - 8:32:52h) hat zur rechten Zeit die passende Erklärung parat:
"Eine zu hohe Trainingsintensität ist der wahre Grund
für die meisten Laufverletzungen."
Vorweggenommenes Fazit:
Das ist die letzte, die wohl allerletzte Warnung in Richtung "Saarbrücken" und ins "Siegerland".
Wir haben noch Zeit, aber wir sollten spätestens jetzt auf die mahnenden Signale unseres Körpers hören und sie uneingeschränkt ernst nehmen.
Es ist ja zum Glück noch nichts verloren. (...Danke fürs Mut machen...)
Martin Grüning:
Quelle: "RUNNER'S WORLD"
Damit wir Läufer immer über diese und andere wertvolle Tipps informiert ist, sollten wir "auf dem Laufenden bleiben".
P.S.:
Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass ein verschlepptes, nicht ausreichend beachtetes Problem ( siehe "weiße 3 auf rotem Grund"), in seiner hinterlistigen Art und Weise durchaus in der Lage ist das nächste Gelenk zu entern. Also: Obacht geben !!!