Pusteblume, weit gefehlt! Nach unserem letzten großen Trail-Event,
dem Karwendelmarsch/-lauf von Scharnitz nach Pertisau, mit einer Gesamtdistanz
von 52km, verteilt auf 3 Berge, mit insgesamt 2300 Höhenmeter, hatte ich mir eine
Laufpause verordnet. 4 Wochen ohne extreme Belastung. Soweit so gut. Diese
Auszeit hat sich jedoch durch diverse Baustellen und Ereignisse auf fast 8
Wochen ausgedehnt. Für sich alleine gesehen sollte das kein unlösbares Problem
sein. Meine Tochter und ich liebäugelten schon seit einigen Wochen mit dem
Gedanken in 2018 gemeinsam an dem 100km Jubiläumslauf in Biel teilzunehmen. Abgemacht,
der Plan steht seit Anfang November. Also packte ich meinen erprobten
Biel-Trainingsplan wieder aus. Nach einigen Anpassungen konnte ich pünktlich ins
Training einsteigen. Jahreszeitbedingt finden momentan die Abendläufe eher auf
Teer statt. Nach meinen sehr guten Trail-Erfahrungen mit den Hoka One One
Speedgoat 1 und 2 hatte ich mir für diese recht häufigen Läufe auf hartem Untergrund
den Hoka One One Clifton 4 zugelegt. Wunderbar, der Einstieg klappte
problemlos. Am Ende der zweiten Trainingswoche wechselte ich jedoch ohne erkennbare
Not auf meinen Salomon S-Lab Wings 8 SG. Dieser Schuh sollte mich ursprünglich im
Sommer über und durch das Karwendel tragen. Aber auf den langen Vorbereitungsläufen
mit Umfängen von 30 bis 40 km war er mir dann doch zu hart und zu
unkomfortabel. Daher vertraute ich dann doch dem Speedgoat 2, nachdem ich bereits
mit dem Vorgänger sehr zufrieden war. Nun zurück zu den Folgen meines unvorstellbaren
Anfängerfehlers. Bereits auf der ersten Streckenhälfte spürte ich unter meinem
rechten Fuß ein mir bislang unbekanntes schmerzhaftes Ziehen und Stechen. Ich
lief den Lauf ungeachtet dieser eindeutigen Warnung zu Ende, ich musste ja
irgendwie wieder zurück zum Start. Dieser extreme Schuhwechsel zu Beginn des
Aufbautrainings nach einer derart langen Pause war schon ziemlich unvernünftig.
Den Lauf dann aber auch noch mit Schmerzen fortzusetzen, das grenzte schon an unglaubliche
Dummheit. Schmerzen an der Fersenplatte, dem Fußgewölbe bis hin zum Großzeh
lassen nur eine Diagnose zu: Anzeichen einer Plantarfasziitis. Dämlich? Saudämlich!
Na ja, ich kann diesen Schuhwechsel nicht rückgängig machen.
Daher musste ich die letzten Wochen komplett anderes verbringen als geplant. Meine
erste Trainingseuphorie und die positiv besetzte Erinnerung an meinen 1. Bielstart
wurden schlagartig durch konsequentes dehnen, kräftigen, kühlen, massieren und ruhen
angereichert. Außerdem habe ich meine „Laufeinheiten“ dem „Kettler Tour S“
anvertraut. Belastungsfreies, schmerzloses Radfahren mit variabler Wattzahl und
Trittfrequenz. Nur nicht aus der Ruhe bringen lassen. Inzwischen laufe (jogge)
ich schon wieder kurz und langsam durch den Wald. Nur nicht übertreiben und die
konservativen Behandlungsformen konsequent fortsetzen. Unsere Füße leisten eine
verdammt schwere Arbeit. Auf eine Überbeanspruchung reagieren sie gnadenlos.
Deshalb muss nach jeder längeren Pause der Trainingsaufbau langsam
und sehr kontrolliert erfolgen. Unser Körper passt sich nur langsam den
wechselnden Anforderungen an. Falscher Ehrgeiz führt zu nichts. Alle am Lauf
beteiligten „Komponenten“ müssen demzufolge schonend an die neuen
Herausforderungen und Reize herangeführt werden. Also, immer schön „Obacht“
geben!
Denn schließlich wollen wir doch alle am 08.06.2018 um 22:00
Uhr voller positiver Anspannung und sehr gut vorbereitet in die Nacht der
Nächte starten.
P.S:
Gestern Abend bin ich wieder auf Teer gelaufen. Mit
Sicherheitsweste und Stirnlampe ausgerüstet, führte mich die kurze Strecke über
einen Radweg in den Nachbarort. Dort wollte ich wenden und den Rückweg
antreten. Jedoch bereits vor dem Wendepunkt wechselte meine LED Lenser ihren Leuchtmodus
von einem genial hellen Lichtkegel zu einem schlappen Blinklicht. Damit will
sie rechtzeitig darauf hinweisen, dass sich ihr Akku langsam aber sicher „verabschieden“
wird. Die zweite Hälfte musste ich somit
ohne zusätzliche Licht- und Sicherheitsunterstützung zurücklegen. Irgendein „Depp“
muss wohl vergessen haben den Akku meiner Stirnlampe aufzuladen... Anfängerfehler?! Sowas kann mir doch nicht
(mehr) passieren...