Samstag, 16. Dezember 2017

Anfängerfehler?!

Anfängerfehler!? Sowas kann mir doch nicht (mehr) passieren, schließlich laufe ich inzwischen seit Jahrzehnten und habe einen unerschöpflichen Vorrat an Erfahrungen. Mit diesem Rucksack an „hochqualifiziertem Basiswissen“ sind Anfängerfehler eigentlich zu 100% ausgeschlossen.

Pusteblume, weit gefehlt! Nach unserem letzten großen Trail-Event, dem Karwendelmarsch/-lauf von Scharnitz nach Pertisau, mit einer Gesamtdistanz von 52km, verteilt auf 3 Berge, mit insgesamt 2300 Höhenmeter, hatte ich mir eine Laufpause verordnet. 4 Wochen ohne extreme Belastung. Soweit so gut. Diese Auszeit hat sich jedoch durch diverse Baustellen und Ereignisse auf fast 8 Wochen ausgedehnt. Für sich alleine gesehen sollte das kein unlösbares Problem sein. Meine Tochter und ich liebäugelten schon seit einigen Wochen mit dem Gedanken in 2018 gemeinsam an dem 100km Jubiläumslauf in Biel teilzunehmen. Abgemacht, der Plan steht seit Anfang November. Also packte ich meinen erprobten Biel-Trainingsplan wieder aus. Nach einigen Anpassungen konnte ich pünktlich ins Training einsteigen. Jahreszeitbedingt finden momentan die Abendläufe eher auf Teer statt. Nach meinen sehr guten Trail-Erfahrungen mit den Hoka One One Speedgoat 1 und 2 hatte ich mir für diese recht häufigen Läufe auf hartem Untergrund den Hoka One One Clifton 4 zugelegt. Wunderbar, der Einstieg klappte problemlos. Am Ende der zweiten Trainingswoche wechselte ich jedoch ohne erkennbare Not auf meinen Salomon S-Lab Wings 8 SG. Dieser Schuh sollte mich ursprünglich im Sommer über und durch das Karwendel tragen. Aber auf den langen Vorbereitungsläufen mit Umfängen von 30 bis 40 km war er mir dann doch zu hart und zu unkomfortabel. Daher vertraute ich dann doch dem Speedgoat 2, nachdem ich bereits mit dem Vorgänger sehr zufrieden war. Nun zurück zu den Folgen meines unvorstellbaren Anfängerfehlers. Bereits auf der ersten Streckenhälfte spürte ich unter meinem rechten Fuß ein mir bislang unbekanntes schmerzhaftes Ziehen und Stechen. Ich lief den Lauf ungeachtet dieser eindeutigen Warnung zu Ende, ich musste ja irgendwie wieder zurück zum Start. Dieser extreme Schuhwechsel zu Beginn des Aufbautrainings nach einer derart langen Pause war schon ziemlich unvernünftig. Den Lauf dann aber auch noch mit Schmerzen fortzusetzen, das grenzte schon an unglaubliche Dummheit. Schmerzen an der Fersenplatte, dem Fußgewölbe bis hin zum Großzeh lassen nur eine Diagnose zu: Anzeichen einer Plantarfasziitis. Dämlich? Saudämlich!
Na ja, ich kann diesen Schuhwechsel nicht rückgängig machen. Daher musste ich die letzten Wochen komplett anderes verbringen als geplant. Meine erste Trainingseuphorie und die positiv besetzte Erinnerung an meinen 1. Bielstart wurden schlagartig durch konsequentes dehnen, kräftigen, kühlen, massieren und ruhen angereichert. Außerdem habe ich meine „Laufeinheiten“ dem „Kettler Tour S“ anvertraut. Belastungsfreies, schmerzloses Radfahren mit variabler Wattzahl und Trittfrequenz. Nur nicht aus der Ruhe bringen lassen. Inzwischen laufe (jogge) ich schon wieder kurz und langsam durch den Wald. Nur nicht übertreiben und die konservativen Behandlungsformen konsequent fortsetzen. Unsere Füße leisten eine verdammt schwere Arbeit. Auf eine Überbeanspruchung reagieren sie gnadenlos.
Deshalb muss nach jeder längeren Pause der Trainingsaufbau langsam und sehr kontrolliert erfolgen. Unser Körper passt sich nur langsam den wechselnden Anforderungen an. Falscher Ehrgeiz führt zu nichts. Alle am Lauf beteiligten „Komponenten“ müssen demzufolge schonend an die neuen Herausforderungen und Reize herangeführt werden. Also, immer schön „Obacht“ geben!
Denn schließlich wollen wir doch alle am 08.06.2018 um 22:00 Uhr voller positiver Anspannung und sehr gut vorbereitet in die Nacht der Nächte starten.

P.S:
Gestern Abend bin ich wieder auf Teer gelaufen. Mit Sicherheitsweste und Stirnlampe ausgerüstet, führte mich die kurze Strecke über einen Radweg in den Nachbarort. Dort wollte ich wenden und den Rückweg antreten. Jedoch bereits vor dem Wendepunkt wechselte meine LED Lenser ihren Leuchtmodus von einem genial hellen Lichtkegel zu einem schlappen Blinklicht. Damit will sie rechtzeitig darauf hinweisen, dass sich ihr Akku langsam aber sicher „verabschieden“ wird.  Die zweite Hälfte musste ich somit ohne zusätzliche Licht- und Sicherheitsunterstützung zurücklegen. Irgendein „Depp“ muss wohl vergessen haben den Akku meiner Stirnlampe aufzuladen...  Anfängerfehler?! Sowas kann mir doch nicht (mehr) passieren...

Dienstag, 31. Oktober 2017

Wenn nicht 2018, wann dann?

31.10.2017 - Dieser Tag hatte genau vor 500 Jahren eine sehr große Bedeutung für alle evangelischen und katholischen Christen der damaligen und auch der heutigen Zeit. Meine heute getroffene Entscheidung will sich damit nicht messen. Es wäre anmaßend diese beiden Ereignisse überhaupt miteinander zu vergleich ;-)
Ich werde nochmals in Biel starten! 
Diese Möglichkeit lag bisher außerhalb meiner Vorstellungskraft. Und was man sich nicht vorstellen kann, das wird man auch nicht schaffen. Aber die 60. Austragung dieser einzigartigen „Nacht der Nächte“ weckt nochmals alle meine Energie, dieses Projekt erneut in Angriff zu nehmen. Sehr wahrscheinlich werde ich diesmal von meiner Tochter begleitet… oder auch umgekehrt. Neben einigen Marathonstrecken haben wir in diesem Jahr auch gemeinsam den Karwendelmarsch (als Lauf) durchgestanden. Dieser führt von Scharnitz nach Pertisau am Achensee. 52km durchs Karwendel mit insgesamt 2300 Höhenmetern. Das sind nur die nackten Fakten.
Das Laufen habe ich zwischenzeitlich nicht aufgegeben, aber ich habe es auf eine überschaubare Anzahl Läufe begrenzt.
2018 startet der 100er in Biel wie bereits 2012, mein Debüt und auch bislang einziger Start, an einem 8.Juni. Das sollte ein gutes Omen sein.
Nach dem Karwendelmarsch am 26.08.2017 gab es eine bewusste Laufpause. Diese Pause ist inzwischen leider ein wenig zu lang ausgefallen. Jetzt heißt es wieder langsam einzusteigen. Ich werde meinen bewährten Trainingsplan aus 2011/2012 erneut heranziehen. Gespickt wird er jedoch diesmal wesentlich bewusster mit Kraft-, Bahnlauf- und Alternativtraining. Mehr dazu später…

Sonntag, 4. Januar 2015

Kurzzeitiger Wintereinbruch im Laufrevier

Am Samstagabend machte der Winter erneut einen Blitzbesuch im Siegerland und somit in meinem Laufrevier. So konnte ich heute erneut meinen Laufsport mit der Fotodokumentation des Winterzaubers in unseren Wäldern verbindern. Auch wenn ich dadurch den Lauf ab und an unterbrechen muss, sprechen die Bilder für sich:
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Die Fakten:

Streckenlänge: 10,3 km
Spaßfaktor: 10

Beschreibung: langsamer Winterlauf
Anmerkung: anstrengend, hat aber sehr gut getan

Knie: absolut beschwerdefrei, keine "Kontaktaufnahme"
Sonstige Probleme: keine

Laufgruppe: alleine unterwegs
Laufschuh: Salomon Speedcross 3 GTX

Donnerstag, 1. Januar 2015

Neujahrslauf - Es geht los

Das "Neue Jahr" habe ich heute morgen mit einem lockeren und einsamen Lauf begrüßt. Es hat sich vielfältig gelohnt:
 
 
 
 
 
 
Leider gehören auch diese "Eindrücke" zum Jahreswechsel:
 
Fazit: Das alte Jahr endete für mich ein wenig versöhnlicher als ich das noch vor Wochen gedacht habe. Mit diesem neuen Optimismus kann 2015 nur noch besser werden.

Mittwoch, 31. Dezember 2014

"Privater Silvesterlauf" als letzter Lauf in 2014

2014 - ein Jahr zum Abhaken. Sicher, es hätte alles noch schlimmer können. Die Einschläge in 2014 waren relativ breit gestreut. Es gab kaum Bereiche die komplett verschont blieben. Berufliche, familiäre und  gesundheitliche Probleme gaben sich in lockerer Folge die Hand. Leider kann ich bei keinem dieser „Disziplinen“ von einem nur vorübergehenden Zeitfenster sprechen. Vielmehr drängt sich bei mir der Eindruck auf, dass alle Einschläge eher eine dauerhafte Veränderung mit sich bringen. Sie werden mich bzw. uns ein treuer Begleiter für die nächsten Jahre sein.
Trotzdem: Schwamm drüber. Stehen bleiben, hadern, verbittert sein, all dies bietet sich zwar als schnelle Reaktion auf das in diesem Jahr Erlebte an, aber genau das soll und darf nicht die Lösung für meine Zukunftsgestaltung sein.
Spätestens heute sollte man ja die maßgeblichen Veränderungen und Ziele für 2015 formulieren. Eigentlich ist genau das nicht meine Art so mit geplanten Erneuerungen umzugehen. Aber nach den vielen Tiefschlägen des abgelaufenen Jahres bietet sich der heutige Tag an das nächste Jahr in einigen Punkten ein wenig konkreter zu planen.
So ganz nebenbei haben die wenigen Laufkilometer, die vielen komprimierten (Fr)Esstage der Waage zu extremen Höhenflügen verholfen. Das für sich alleine gesehen, wäre bereits Grund genug in 2015 wieder durchzustarten. "Biel 2016"? Ist das vernünftig? Die einen sagen, dass ist grob fahrlässig, die anderen sagen, dass unser Körper nur unter regelmäßiger Belastung die Behandlung der eigenen Problemstellen in Angriff nimmt. "Biel 2015" wäre komplett leichtsinnig. Außerdem habe ich aus berufenem Munde erfahren, dass es in der Nacht vom 12. auf den 13.06.2015 wie aus Kübeln regnen wird. Danke für diese Info! ;-)  

Der Rothaarsteig-Marathon am 17.10.2015 (in 289 Tagen) gilt als Härtetest für meine endgültige Planung. Bis dahin werde ich alles Notwenige tun, dieses Ziel zu erreichen.

Heute stand unser „privater Silvesterlauf 2014“ als Auftaktveranstaltung auf dem Programm:

 
 
 
 
 
 
 
...Haken dran !!!

Montag, 13. Oktober 2014

Reparatur von geschädigten Knorpelstrukturen

...neulich bei uns im Wohnzimmer. Auf dem Tisch liegen für alle Laufbegeisterten unserer Familie die aktuellen Ausgaben von "Runnersworld" (Nov. 2014) und "Aktiv Laufen" zum Lesen bereit.
"Hast du schon den Artikel über die körpereigene Reparatur von geschädigten Knorpelzellen gelesen?" ... Hmm, den muss ich wohl mal wieder überblättert haben. Gut, dass es das Vieraugenprinzip gibt. Seit der Existenz meines Problemknies ist das Thema "Laufen" mit all seinen Facetten bei mir doch ein wenig in den Hintergrund gerückt. Die neuesten Klamotten und die besten Laufschuhe für naturnahes Laufen haben irgendwie ein wenig an Reiz eingebüßt.
Aber erst einmal zurück zum Artikel. Denn bei der Auswertung von tausenden MRT-Aufnahmen und anderen Untersuchungen sind Dr. Uwe Schütz und Dr. Christian Billich von der Uni-Klinik Ulm auf unglaubliche Resultate bei der Gelenkknorpelbetrachtung unter extremer Belastung gestoßen. Wie kommt man an diese Massendaten? Während des Transeuropalauf 2009 konnten sich die Teilnehmer auf ihrer 4.500 km langen Laufstrecke von Bari (Süditalien) bis zum Nordkap regelmäßig in einem MRT-Begleitfahrzeug auf Herz und Nieren untersuchen lassen.
Die ersten Auswertungen dieser Ergebnisse liegen nun vor. Und Beachtliches kam dort zutage. Auch wenn die beiden Radiologen und Orthopäden in dieser Schilderung die Katze noch nicht ganz aus dem Sack lassen, so haben sie für die Leser der aktuellen "Runnersworld" die Erkenntnistüre bereits einen Spalt geöffnet:

 Der Mensch: ein Dauerläufer
"Der Körper kann geschädigte Knorpelstrukturen gerade unter extremer Belastung reparieren." 

"Der Knorpel regeneriert."

"Die bislang in der Diagnostik vorgenommenen Graduierung des Knorpelverschleißes müsste unseren Erkenntnissen nach revidiert werden." 

...im Original:
 
Quelle: Runnersworld - November 2014

Voller Euphorie, von dem Artikel und von den Andeutungen der ersten Untersuchungsergebnissen grenzenlos überzeugt, bringt es meine Frau ohne mit der Wimper zu zucken auf den Punkt: "Ab jetzt wird wieder für Biel trainiert!"

Puuuh, das ist mal eine Ansage. Aber ich muss zugeben, dass ich ihre Begeisterung und Überzeugung noch nicht ganz teilen kann. Obwohl ich von der Einnahme diverser Mittelchen wie Glucosaminsulfat, Chondroitinsulfat, Kollagenhydrolysat, Hyaluronsäure und Ackerschachtelhalm schon ein stückweit überzeugt bin, schließlich muss der Kopf ja in den Heilungsprozess integriert werden, so hat die niederschmetternde Diagnose "Knorpelschaden 3. Grades" ziemlich viel Negatives in mir ausgelöst. Ich habe ein extrem großes Problem damit, meiner vor Jahren noch unbeugsamen Willenskraft, heute unter diesen gegebenen Umständen ein wenig auf die Sprünge zu helfen. Viele Berichte raten eindeutig zum Kürzertreten und empfehlen unmissverständlich Ausschau nach einer anderen Bewegungsform zu halten. Ich habe mich momentan für das 50/50 Training entschieden. Neben einem überschaubaren Laufumfang trete ich zusätzlich in die Pedale, flankiert von gleichzeitigem Muskelaufbautraining. 

Irgendwie hätte ich schon Lust mich mit den beiden Doktoren mal in Verbindung zu setzten, aber warum sollten die sich mit einem so kleinen Licht am Läuferhimmel abgeben... 

Transeuropalauf 2009:     I Want To Run

Die nakten Fakten:
64 Tagesetappen mit 4487,7 km Gesamtlänge,
Strecke von Bari (Süditalien) bis zum Nordkap in Norwegen,
längste Etappe 95,1 km, kürzeste Etappe 44 km, 
durchschnittlichen Kilometerleistung 70,1 km pro Etappe:

DVD:
 Quelle: I Want To Run 
(...DVD absolut sehenswert...)

Sonntag, 5. Oktober 2014

1. halbwegs normale Laufwoche nach dem 18.05.2014

8 km + 8 km + 10 km
Früher hätte ich über dieses Wochenpensum gelacht, heute ist dies mein erster unsicherer Versuch wieder ins Lauftraining einzusteigen. Alle Sinnesorgane konzentrieren sich auf mein rechtes Knie. Jede Rückmeldung wird akribisch analysiert und abgespeichert. Mich begleitet ein ungutes Gefühl auf jedem einzelnen Schritt, da die Angst mehr kaputt zu machen mir momentan nicht mehr von der Seite weicht...

Laufschuhe:
Nike Free 4.0 Flyknit - 8 km
Adidas Supernova Glide Boost - 18 km

Geläuf:
Wald - 26 km
Straße - 0 km