Freitag, 20. Januar 2012

Biel macht einsam

Inzwischen hat sich mein Vorhaben am 08.06.2012 in Biel an den 100km Start zu gehen ein wenig mehr herumgesprochen. Ok, die auf 4 Din-A4-Blätter vergrößerte und ausgedruckte Laufstrecke ist allgegenwärtig im Büro und auch Zuhause. In einer entsprechenden Roadmap habe ich die Strecke in die einzelnen 100km aufgebrochen, um dort die Passagen nach Steigung, Gefälle, Verpflegungspunkten und Untergrund zu beschreiben. Viele subjektive Erfahrungswerte anderer Läufer habe ich ebenfalls in diese Tabelle einfließen lassen. Einige Laufsportbegeisterte aus meinem Bekannten- und Freundeskreis sind bis zu einem gewissen Grad an Empathiefähigkeit noch relativ nah bei mir. Ab einem bestimmten Punkt übersteigt jedoch die Distanz und die auch zu erwartende Leidensnotwenigkeit jede mögliche Vorstellungskraft. Ich gebe zu, dass ich aus manchen Laufberichten nur schemenhaft erahnen kann, was früher oder später unterwegs auf mich zukommen wird. Daher kann ich so manche Zurückhaltung durchaus verstehen und auch nachvollziehen.

Meine Frau und meine Kinder nehmen mein Vorhaben ernst und unterstützen mich so gut es ihnen möglich ist. Vielen Bekannten und Verwandten ist diese Art der Selbstüberwindung jedoch sowas von unbekannt und abschreckend, dass sie hinter vorgehaltener Hand und manche auch sehr offen nur demotivierende und despektierliche Kommentare verlauten lassen. Selbst ein nur vorgespieltes Interesse ist oftmals nicht einmal im Ansatz zu erkennen. Ein Nachfragen, ein Funke an Beachtung... weit gefehlt. Ehrlich, ich habe es auch nicht anders erwartet. Oder etwa doch? Bitte nicht falsch verstehen, ich gehe ausschließlich für mich an den Start, nicht für eine vorgeschobene Effekthascherei. Ich jedoch versuche meinen Mitmenschen gegenüber immer das Interesse zu vermitteln, dass mir ihre Ziele nicht egal sind. Ich frage nach, ich versuche ihnen das Gefühl zu geben, dass ich Respekt vor dem habe, was sie tun. Dies muss auch nicht mit meiner Art zu Leben oder mit meinen Hobbies übereinstimmen, absolut nicht. Aber alleine mit meinem Interesse möchte ich ihnen damit meine große Anerkennung zum Ausdruck bringen. Daher bin ich im ersten Augenblick oftmals ein wenig enttäuscht darüber, wie egal ich in Wirklichkeit anderen bin. Tja, so ist das. 

Fazit: Schwamm drüber.

In diesem Zusammenhang bin ich über eine Lebensweisheit von Ralph Waldo Emerson gestoßen:

"Versuche niemals jemanden so zu machen, wie du selbst bist. Du solltest wissen, dass einer von deiner Sorte genug ist."

Ralph Waldo Emerson
"Sein erstes Buch, Nature, veröffentlichte er im Alter von 33 Jahren. In dieser Sammlung von Essays tritt er für seinen Glauben ein, dass Menschen in einfacher Art und Weise mit der Natur und natürlich mit sich selbst leben sollen."

Quelle: Wikipedia "Ralph Waldo Emerson"

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