Montag, 21. Oktober 2013

Richtig schön war's am Rothaarsteig

Nach unserer über einstündigen Anreise aus dem Siegerland kamen wir am Samstag um 9:30 Uhr in Fleckenberg an, um an unserem ersten Rothaarsteig-Marathon teilzunehmen. Die Schützenhalle war zu diesem Zeitpunkt noch recht leer. Beim "check-in" gab es dadurch keine Wartezeiten. Von Beginn an herrschte hier eine lockere und entspannte Atmosphäre.
 
 
 
Nachdem wir unsere Startnummer samt Gewinnbenachrichtigung ;-) entgegen genommen hatten, widmeten wir uns sofort dem Kuchenbuffet, um die nötigen Kohlenhydrate für "danach" zu reservieren. Den Gewinn auf Basis einer Tombola konnte und wollte man mir nicht direkt überreichen, da er wohl erst im Anschluß an den Lauf bei der  Siegerehrung überreicht werden sollte. Klingt spannend... :-) 
 
An der Kuchenfront herrschte noch angenehme Ruhe und Gelassenheit. So gelang es uns ohne Kontrahenten unsere "Schätzchen" auf Seite schaffen lassen. Mit unserer Startnummer versehen, wurde unsere kleine Kuchenplatte in Sicherheit gebracht.
Inzwischen füllte sich die Sporthalle merklich. Die eine oder andere Ultra-Laufveranstaltung wurde auf "stolzer Brust und ebenso breitem Kreuz" der wartenden und stauenden Menge in Form des Lauftrikots präsentiert. Mein Finisher-Shirt aus Biel hätte sich hier bestimmt auch pudelwohl gefühlt. Es hat aber den Platz im heimischen Lauftshirt-Depot vorgezogen. Tja, jedem das seine ;-) Wir hatten uns anlässlich unserer Premiere in Fleckenberg bewusst für das dezente Leibchen eines großen Sportartikelherstellers entschieden.

Der Start rückte immer näher und die Nervosität nahm langsam aber stetig zu. Jetzt war noch genug Zeit die letzten Bekleidungskorrekturen gemäß dem Motto "am Start muss man ein wenig frieren" vorzunehmen. An meine Tochter gerichtet war hier meine gesamte Überredungskunst gefordert. Zum Glück waren die schlüssigeren Argumente dann doch auf meiner Seite.. 
Zeitsprung:  Übrigens, mit diesem Hund  ganz rechts im Bild incl. dem angeleinten Läufer lieferten wir uns auf den letzten 15 Kilometer so manchen erbitterten Positionskampf ;-) Zum Schluss mussten wir uns dem Hund und seinem Begleiter dann doch geschlagen geben.Gerade auf dem letzten Drittel der Strecke ist man für jede Abwechslung dankbar.
Um die letzten Minuten zu überbrücken werden noch schnell die letzten Tipps und Ratschläge ausgetauscht. Unter anderem gab es ein ganz heißes Thema: Krompressionssocken - ja oder nein !?

Momentaufnahmen vor und hinter der Absperrung:
Unsere beiden treuen Begleiter und zuverlässigsten Mutmacher für unterwegs, sehen dem Startschuss scheinbar entspannt entgegen. Danke für eure Unterstützung !!! Denn was wären wir ohne euch -> zwei einsame, verlorene Debütenten in der Fremde. Bei Kilometer 12 und 17 (Jagdhaus) nutzten die Beiden dann noch die letzte Motivationsmöglichkeit , bevor uns dann die Natur für lange Zeit wieder verschlingen sollte.
Wir zwei schaffen es im Gegensatz zu unseren "Coaching-Team" nur ansatzweise unsere Anspannung und den gehörigen Respekt vor der Strecke zu verbergen.
Der Startbereich füllte sich und wir Marathonis wollten endlich losgelassen werden. Noch knapp 5 Minuten...
Hei, da ist er ja. Unseren externen Motivator "crazyrunner" haben wir leider nur einmal kurz gesehen, und das auch nur vor dem Start und leider nur "verschwommen"... ;-) Er war gemäß der Beschreibung seines Lauf-Stils "RUN LIKE AN ANIMAL" (Pearl Izumi) sehr schnell unterwegs...Gratulation zu 3:42:45 Std., und das erneut mit Kamera und authentischer Live-Reportage !!! Wir warten schon voller Spannung auf das Video zum Lauf. Aber so weit sind wir noch nicht, denn erst einmal müssen wir das "Ding" zu einem glücklichen Ende bringen.

11:00:00 Uhr 

 ... jetzt gibt es kein zurück mehr. Begleitet von der geräuschvollen Untermalung der örtlichen Feuerwehrsirene gehen wir Marathonläufer auf die 42,195 km lange Strecke... Unser Kampf mit dem extrem profilierten Sauerland beginnt. Denn neben der Distanz liegen auch schlappe 838 Höhenmeter vor uns.

Unterwegs:
Die vielen tollen Landschaftseindrücke machten so manchen mühsam erkämpften Höhenmeter wett. Dabei zeigt sich auch Orkan Kyrill für so manche Aussicht verantwortlich...

Unterwegs versuchten wir mit einem bewusst defensiven Lauftempo einen Geländeabschnitt nach dem anderen zu erklimmen. Schließlich stehen bis Kilometer 27 so einige giftige und lange Anstiege auf dem Programm. Danach folgt ab Skihütte Schanze auf einem relativ kurzen Abschnitt eine rasante Talfahrt. Die letzten 10 Kilometer führen leicht abfallend über Latrop zurück nach Fleckenberg ins Ziel. 

In Latrop saß ein Arbeitskollege mit seiner Frau vor einem Cafe in der Sonne und ließen es sich so richtig gut gehen. Mit leckerem Pflaumenkuchen eingedeckt feuerten uns die beiden nochmals an und entließen uns auf den letzten leicht abfallenden Streckenabschnitt.

"Unser Höhenprofil" laut eigener Aufzeichnung mit der Garmin XT 910:


Unsere Zielsetzung: 
Wir waren mit dem Vorgabe an den Start gegangen, Hauptsache gesund in Fleckenberg anzukommen. Da es der erste Marathon für meine Tochter war, hatten wir eine realistische Gesamtzeit von 4:30 Uhr eingeplant.

15:18:29 Uhr

Mit 4:18:29 Stunden kamen wir dann umso glücklicher ins Ziel. Nie mehr ?! Bereits nach wenigen Minuten Abstand konnten wir uns schon auf ein "vielleicht" einigen ;-)

Meine Tochter durfte sich als Lohn für ihren tollen Einstand außerdem über einen verdienten Podestplatz in ihrer Altersklasse freuen. 
 
Ein zweiter Platz bei ihrer Marathonpremiere und dann noch am Rothaarsteig machten diesen Tag für uns zu einem unvergesslichen Ergebnis. Meine "Mühe" wurde mit dem Gewinn eines Übernachtungsgutscheines versüßt ;-) Ein deutlicher Wink mit dem Zaunpfahl !!!

 
Nach der verdienten warmen Dusche (Männerumkleide) und der eher kalten Dusche (Frauenumkleide) ließen wir den Nachmittag in der Veranstaltungshalle von Fleckenberg mit unserem reservierten Kuchen, einer Fassbrause und einem alkoholfreien Weizen ausklingen. Nach den Siegerehrungen machten wir uns auf die Heimreise, um uns den Rest des Abends der Couch anzuvertrauen.

Alle Organisatoren, Sponsoren und besonders die vielen ehrenamtlichen Helfer bei Start, Ziel und an der Strecke haben einen unglaublich tollen Job gemacht. 
Immer freundlich und hilfsbereit wurden alle Läufer umsorgt und verpflegt. Vielen Dank dafür !!!

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