Montag, 13. Oktober 2014

Reparatur von geschädigten Knorpelstrukturen

...neulich bei uns im Wohnzimmer. Auf dem Tisch liegen für alle Laufbegeisterten unserer Familie die aktuellen Ausgaben von "Runnersworld" (Nov. 2014) und "Aktiv Laufen" zum Lesen bereit.
"Hast du schon den Artikel über die körpereigene Reparatur von geschädigten Knorpelzellen gelesen?" ... Hmm, den muss ich wohl mal wieder überblättert haben. Gut, dass es das Vieraugenprinzip gibt. Seit der Existenz meines Problemknies ist das Thema "Laufen" mit all seinen Facetten bei mir doch ein wenig in den Hintergrund gerückt. Die neuesten Klamotten und die besten Laufschuhe für naturnahes Laufen haben irgendwie ein wenig an Reiz eingebüßt.
Aber erst einmal zurück zum Artikel. Denn bei der Auswertung von tausenden MRT-Aufnahmen und anderen Untersuchungen sind Dr. Uwe Schütz und Dr. Christian Billich von der Uni-Klinik Ulm auf unglaubliche Resultate bei der Gelenkknorpelbetrachtung unter extremer Belastung gestoßen. Wie kommt man an diese Massendaten? Während des Transeuropalauf 2009 konnten sich die Teilnehmer auf ihrer 4.500 km langen Laufstrecke von Bari (Süditalien) bis zum Nordkap regelmäßig in einem MRT-Begleitfahrzeug auf Herz und Nieren untersuchen lassen.
Die ersten Auswertungen dieser Ergebnisse liegen nun vor. Und Beachtliches kam dort zutage. Auch wenn die beiden Radiologen und Orthopäden in dieser Schilderung die Katze noch nicht ganz aus dem Sack lassen, so haben sie für die Leser der aktuellen "Runnersworld" die Erkenntnistüre bereits einen Spalt geöffnet:

 Der Mensch: ein Dauerläufer
"Der Körper kann geschädigte Knorpelstrukturen gerade unter extremer Belastung reparieren." 

"Der Knorpel regeneriert."

"Die bislang in der Diagnostik vorgenommenen Graduierung des Knorpelverschleißes müsste unseren Erkenntnissen nach revidiert werden." 

...im Original:
 
Quelle: Runnersworld - November 2014

Voller Euphorie, von dem Artikel und von den Andeutungen der ersten Untersuchungsergebnissen grenzenlos überzeugt, bringt es meine Frau ohne mit der Wimper zu zucken auf den Punkt: "Ab jetzt wird wieder für Biel trainiert!"

Puuuh, das ist mal eine Ansage. Aber ich muss zugeben, dass ich ihre Begeisterung und Überzeugung noch nicht ganz teilen kann. Obwohl ich von der Einnahme diverser Mittelchen wie Glucosaminsulfat, Chondroitinsulfat, Kollagenhydrolysat, Hyaluronsäure und Ackerschachtelhalm schon ein stückweit überzeugt bin, schließlich muss der Kopf ja in den Heilungsprozess integriert werden, so hat die niederschmetternde Diagnose "Knorpelschaden 3. Grades" ziemlich viel Negatives in mir ausgelöst. Ich habe ein extrem großes Problem damit, meiner vor Jahren noch unbeugsamen Willenskraft, heute unter diesen gegebenen Umständen ein wenig auf die Sprünge zu helfen. Viele Berichte raten eindeutig zum Kürzertreten und empfehlen unmissverständlich Ausschau nach einer anderen Bewegungsform zu halten. Ich habe mich momentan für das 50/50 Training entschieden. Neben einem überschaubaren Laufumfang trete ich zusätzlich in die Pedale, flankiert von gleichzeitigem Muskelaufbautraining. 

Irgendwie hätte ich schon Lust mich mit den beiden Doktoren mal in Verbindung zu setzten, aber warum sollten die sich mit einem so kleinen Licht am Läuferhimmel abgeben... 

Transeuropalauf 2009:     I Want To Run

Die nakten Fakten:
64 Tagesetappen mit 4487,7 km Gesamtlänge,
Strecke von Bari (Süditalien) bis zum Nordkap in Norwegen,
längste Etappe 95,1 km, kürzeste Etappe 44 km, 
durchschnittlichen Kilometerleistung 70,1 km pro Etappe:

DVD:
 Quelle: I Want To Run 
(...DVD absolut sehenswert...)

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